Desktop-Computer sind wieder cool

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Ich sitze gerade vor einem iMac und finde es ziemlich cool. Meinen letzten Desktop-PC habe ich irgendwann in den 00er-Jahren besessen. Noch mit Röhrenmonitor, den ich auf LAN-Partys geschleppt habe. Dann wurde alles mobiler und kleiner und ich habe nur noch Laptops gekauft. Jetzt bin ich zurück auf Start.

Eigentlich ist der Siegeszug von Laptops seltsam. Auf unserem „Lap“ haben wir das Gerät nunmal sehr selten. Am Desk sitzen wir allerdings sehr viel. Zudem wurde das Smartphone immer mehr zu einem ultramobilem Computer. Der Laptop steckt also irgendwo in der Mitte zwischen den Kategorien fest und ist zu einem Transformer geworden. Am Schreibtisch angekommen, werden Kabel, Tastaturen und Mäuse ausgepackt. Ein externer Bildschirm ist ein Muss für längeres Arbeiten. Er transformiert sich also zu einem Desktop-PC.

Klar, das hat auch Vorteile, gerade in Zeiten von Homeoffice. Firmen geben ihren Mitarbeitenden heutzutage meistens einen Laptop, den sie dann flexibel zuhause und im Büro nutzen können. Im Büro selbst ist die Flexibilität heute ja auch oft erfordert, wenn man keinen festen Schreibtisch mehr hat, sondern sich jeden Morgen einen freien Platz suchen muss.

Wieso ich dennoch an ein Revival des Desktops glaube? Gerade wegen der mangelnden Flexibilität. Mein iMac hat seinen festen Platz, er ist ein Möbelstück. Einmal richtig positioniert und eingerichtet, mache ich mir keine Gedanken mehr darüber. Er ist auch ein symbolischer Ort. Wenn ich am Schreibtisch sitze, konzentriere ich mich. Meine Familie weiß, er arbeitet (im besten Fall). Bin ich nicht am Schreibtisch, ist das Büro geschlossen. Mails müssen warten, Nachrichten bleiben fern. Ich gehe online – und bin nicht online. Kein schnelles Aufklappen und Eintauchen am Esstisch oder abends auf dem Sofa.

Für mich funktioniert auch die Kombination aus Smartphone und Desktop am besten. Unterwegs reicht mir der „eingeschränkte Computer“. Ernsthafte Arbeit passiert sowieso am besten in ruhiger und kontrollierter Umgebung. Unterwegs möchte ich Kommunizieren, aber nicht Produzieren.

Und dann ist da noch die Qualität der Hardware. Das gilt zumindest für den iMac. Im Vergleich zum Laptop ist die Kamera besser (alleine wegen der höheren Positionierung), die Lautsprecher kräftiger, die Eingabegeräte komfortabler und der Bildschirm natürlich größer.

In gewisser Weise steht der Desktop-PC für „weniger ist mehr“. Ich habe ihn nicht immer verfügbar, aber wenn, dann unter optimalen Bedingungen. Genau so, möchte ich mein digitales Leben gerade gestalten, deswegen bin ich wieder Fan von diesen wunderbar oldschool Maschinen.


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