Bye bye LinkedIn

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Ich habe mein LinkedIn-Konto gelöscht. Eine Plattform, die seit einigen Jahren immer erfolgreicher und mittlerweile von sehr vielen Influencern aus Politik und Wirtschaft rege bespielt wird. Außerdem hat man recht spielend Xing im deutschen Markt verdrängt. Das Netzwerk konnte seine Nutzerzahl in der DACH-Region in den letzten fünf Jahren verdoppeln und – dank ausgefeilter Bezahlfunktionen – seinen Umsatz weltweit von knapp sieben Millionen 2019 auf heute über 16 Millionen ausbauen. Eine echte Erfolgsstory, aber ab jetzt ohne mich.

Mein Problem ist diese aus der Zeit gefallene New-Work, Startup-Hype, Technologie-wird-alle-Probleme-lösen-Mentalität, der man überall auf der Plattform begegnet. Dazu kommen unnötige Notifications, Trigger und generell ein bedienungstechnisches Durcheinander (die Datenschutzeinstellungen!), das man von Microsoft-Produkten so eben kennt.

Es fühlt sich wie ein permanentes Networking-Event an. Dabei geht es gar nicht um die offene Begegnung und Unterhaltung, den Austausch, sondern um Selbstdarstellung. Gerne angereichert mit pseudo-persönlicher Erfahrung, einem nachdenklichen Foto des Verfassers oder möglichst vielen 🚀-Emojis.

Während auf Insta ein Lifestyle suggeriert wird, wird auf LinkedIn die berufliche Erfolgsstory in Szene gesetzt. Aber nicht offen und schonungslos, sondern gerne verkappt und übertüncht. Das macht es nur unerträglicher. Und während auf Insta bei den meisten das Ego die Aktivität antreibt, ist es bei LinkedIn oft auch verzweifeltes Marketing. Das ist irgendwie verständlicher, immerhin müssen Unternehmen Umsatz machen und sich gegen Konkurrenz behaupten, aber wer soll sich dem denn freiwillig aussetzen wollen?

Nun, ich nicht mehr. Vielleicht bin ich in meinem Urteil unfair, aber es ist mein Empfinden. Deswegen, bye bye LinkedIn.


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