Die Zukunft von WhatsApp?

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WhatsApp ist für mich ein Mysterium – und für Meta wahrscheinlich auch. Ein super erfolgreicher Messenger (außerhalb der USA), der kosten- und werbefrei ist. Ich kann mir bildhaft vorstellen, wie innerhalb des Konzerns Grabenkämpfe über die Zukunft des Dienstes ausgetragen werden: So ein erfolgreiches Produkt muss man doch zu Geld machen? Aber nur wie?

Ein Messenger ist für den direkten und persönlichen Austausch gemacht. Privatsphäre ist hier kritisch, niemand möchte das Gefühl haben, dass private Nachrichten analysiert und kommerziell genutzt werden. Eine Paywall würde Tor und Tür für die kostenfreie Konkurrenz (Signal!) öffnen.

Das neueste Feature WhatsApp-Kanäle scheint nun einen Hinweis auf die Zukunft zu geben:

Wir haben uns das Ziel gesetzt, einen Broadcast-Dienst zu entwickeln, bei dem Privatsphäre großgeschrieben wird. Die Kanäle sind von deinen Chats getrennt, und die Personen, denen du folgst, sind für andere Abonnent*innen nicht sichtbar.

Man schafft einen Raum für öffentliche Kommunikation (sauber getrennt von der privaten). Alles, was öffentlich ist, kann in der Zukunft auch verwertet und mit Werbung bespielt werden. Zudem öffnet man ein Tor für Unternehmen, die für einen erfolgreichen Kanal auch gerne Geld bezahlen. Clever ist auch, dass man (Telegram dürfte da ein abschreckendes Beispiel sein) kein weiteres soziales Netzwerk schafft, sondern einen One-Way-Nachrichtenkanal. Bleibt nur die Gefahr der Feature Creep. Ein Messenger sollte ein Messenger bleiben.